April 2024

Römische Glocke

Halbkugelige Glocke mit 4,5 cm Höhe, Bronze

Datierung: römische Kaiserzeit
Fundort: Theilenhofen

Kleine Bronzeglocken sind seltene, aber nicht ungewöhnliche Funde der römischen Kaiserzeit. Sie wurden gegossen und auf einer Drehbank nachbearbeitet. Die Klöppel waren auch bei Bronzeglocken aus Eisen. Oft waren sie, wie diese, mit horizontalen Linien verziert.

Die unterschiedlichen Formen und Größen lassen sich keiner eindeutigen Funktion zuweisen. Private und religiöse Fundorte sind genauso bekannt wie militärische.
Für das Militär wird vor allem eine Verbindung zum Pferdegeschirr angenommen.
Im religiösen Zusammenhang können sie von Statuen gehalten werden.
Auch als Signalgeber werden einige Objekte genutzt worden sein, vor allem im öffentlich-zivilen Bereich.

Besonders kleine Glocken (unter 2 cm) Höhe kennt man auch von Windspielen.

Glocken hatten mit anderen Symbolen kombiniert eine glücksbringende Funktion.




Geschenk für Pferde

Als ich heute Aurelia besuchte, hatte sie ein Geschenk für mich. Nun, eigentlich eher für mein Pferd. Sie hielt mir zwei kleine Glocken hin.

Ihr Vater, Genialis, hat die Glocken angefertigt. Es war ein wunderschönes Geschenk. Vor allem die Offiziere hatten Glocken an ihrem Pferdegeschirr – und nun auch ich.

Mein Pferd störte sich zum Glück nicht am Läuten der Glocken; manchmal erschien es mir sogar, als gefalle es ihm.

Feinde hören mich beim Anritt nun zwar etwas früher, aber sie sind noch eingeschüchterter. Ein Bandit, der einen kleinen Hof angegriffen hatte, war so überrumpelt, dass er gar nicht mehr schnell genug reagieren konnte.

Nach einem Versorgungstransport nach Iciniacum fiel mir auf, dass eine Glocke fehlte. Sie musste wohl abgefallen sein. Als ich dies Aurelia beichtete, lachte sie nur und gab mir eine neue. Sie meinte nur, so etwas könne passieren und sie sei überrascht, dass es so lange gedauert habe, bis das erste Glöckchen verloren ging. Ein Grund warum ich sie so mag.